Marcel Herter
Founding Partner bei Herter & Co.
Aktuell wurde wohl eine politische Entscheidung getroffen, in Private-Equity-Besitz befindliche, mit einem (schon vor der Krise) hohen Leverage versehene Unternehmen nur dann mit Staatshilfen zu unterstützen, wenn diese Kredite super-senior zu den anderen Krediten ranken. Was ein hoher Leverage ist, wird im Einzelfall beurteilt.
Damit sind diese Unternehmen jetzt aus unserer Sicht de facto von Staatshilfen ausgeschlossen: Die Zustimmung zu super-senior erfordert in der gängigen Dokumentation immer eine einstimmige Entscheidung aller Kreditgeber. Dies wird in großen und mit Sicherheit in institutionellen Krediten nicht erreichbar sein. Selbst in kleinen Konsortien werden sich einzelne Kreditgeber fragen, ob sie diese Mittel nicht dann selbst bereitstellen, da diese ja risikomässig meist noch gut verträglich sind. Die Banken wiederum werden dann natürlich aber auch den Sponsor in die Pflicht nehmen wollen.
Dies genau strebt wohl auch die Politik an mit dem Gedanken: Warum sollen wir diesen Investoren, die ihre Unternehmen in guten Zeiten mit wenig Eigenkapital gekauft haben oder mit hohen Schulden belastet haben, das Eigenkapital retten?
Für die PEs und betroffene Unternehmen bedeutet dies: Wir sind sofort in einer Restrukturierungsdiskussion. Diese hatten wir bei Herter & Co. erst für die zweite Jahreshälfte erwartet. Rückfragen an uns gerne hier bzw. über unsere E-Mail-Adressen (info@herter-co.de).
Marcel Herter